EMDR (Abk. für Eye Movement Dezensitization and Reprocessing)
Der ordnende, lösende Effekt bei (blockierter) Informationsverarbeitung in unserem Gehirn durch Augenbewegungen ist heutzutage gut erforscht. Ganz natürlich passiert dieser Vorgang jede Nacht im Schlaf. In der sogenannten REM-Phase (rapid eye movement = schnelle Augenbewegung) kann man bei Schlafenden beobachten, wie sich hinter den geschlossenen Lidern die Augen schnell hin und her bewegen. Diese Schlafphase ist enorm wichtig – vermutlich verarbeiten wir hier alle möglichen Eindrücke, Emotionen und Erlebnisse des Tages. Diese werden sortiert, bewertet und so verbunden, dass für uns selbst eine geordnete, sinnhafte Ablage in unserem Hirnspeicher erfolgen kann, auf die wir entsprechend zurückgreifen können.
Die gezielte Entlastung unseres emotionalen Zentrums durch Augenbewegungen im Wachzustand wurde eher zufällig durch Dr. Francine Shapiro entdeckt. Sie ging nach einem überstandenen Krebsleiden mit schweren Gedanken in einem Park spazieren und bemerkte ein Nachlassen der Schwere, als sie ihre Augen abwechselnd zur linken und rechten Seite schweifen ließ.
Inzwischen ist dieser beruhigende, bilaterale Effekt wissenschaftlich sehr gut erforscht und klinisch erprobt. Die EMDR Methode wird weltweit erfolgreich bei Patienten mit PTBS (posttraumatischem Belastungssyndrom) und vielen anderen Störungen mit traumatischem Hintergrund angewandt.
Die bilaterale (links-rechts) Stimulation kann durch verschiedene Methoden in der EMDR Sitzung erzielt werden, nicht nur über Augenbewegungen.
Eine EMDR Behandlung baut auf verschiedenen Bausteinen auf. Einerseits natürlich auf die bilateralen Stimulationen und andererseits auf die Erarbeitung und Integration von unterstützenden, aufbauenden Ressourcen Techniken. So kann der Betroffene durch die Stabilisierung seiner inneren Balance und der kognitiven Neubewertung eine veränderte Einstellung zu der vorher traumatisch belasteten Situation einnehmen.
In meiner Praxis arbeite ich auch gerne mit der VR-Brille (Virtual Reality), die einerseits sehr erfolgreich bei der Konfrontation mit Phobie-Ängsten eingesetzt werden kann und andererseits zur Anleitung für Stressabau, richtiges Atmen und Entspannung.
Dauer einer Sitzung ca. 90 Minuten. Bitte rechnen Sie mit mehreren Terminen die benötigt werden, um Traumen & Co. sanft und entschleunigt aufzuarbeiten und die auf Sie zugeschnittenen Ressourcen aufzubauen.
Es geht um ein stabiles Entwickeln - Befreien - Aufblühen.
Daher biete ich diese sinnvollen EMDR Pakete an:
a) 5 Sitzungen á 90 min zu 600 € (entspricht 80 € / Stunde)
b) 10 Sitzungen á 90 min zu 1.125 € (entspricht 75 € / Stunde)
Online-Sitzungen sind möglich, das wird nach den ersten beiden persönlichen Terminen individuell besprochen.
Wieso entstehen traumatische Störungen überhaupt?
Sehr vereinfacht erklärt kommen alle Eindrücke von Außen durch unsere Sinnesorgane in unserem „Tor des Bewusstseins“ – unserem Thalamus an. Die Informationen werden zur ersten Analyse an die Amygdala im limbischen System weitergeleitet. Wird der äußere Eindruck hier als ungefährlich eingestuft, fließt er weiter in die „vernünftigen“ Bereich unseres Großhirns und wird dort sinnvoll verbunden einsortiert.
Wird der äußere Eindruck jedoch als gefährlich eingestuft, geht es blitzschnell von der Amygdala direkt über unsere Streßhormone in den Angriff-, Flucht- oder Erstarrungsmodus. Und zwar lange bevor unser bewusst denkender Hirnapparat überhaupt nur einmal zucken kann.
Dies ist ein äußerst sinnvoller, schnell und dadurch potentiell lebensrettender Vorgang. Bei Beruhigung der Situation können sich diese Prozesse durch Abreaktionen wieder herunterfahren. Und unser vernünftiges Großhirn erhält eine Sequenz mit Anfang-Mitte-Ende zum Abspeichern für das weitere Leben.
Kommt es bei diesem Prozess der Abreaktion zu Blockaden, dann bleiben die Eindrücke ohne weiterführende Verarbeitung im gleichen Kontext „hängen“ und damit unterschwellig aktiv. Sie sind unverbunden, abgespalten, nicht eingeordnet und nicht im Kontakt mit unserem bewussten Denken. Der entsprechende Modus (Angriff / Flucht / Erstarrung) bleibt weiter aktiv.
Die Betroffenen können sich schwer ausdrücken, finden vielleicht keine Worte oder Beschreibungen für das was sie belastet. Oft fehlen ihnen Erinnerungen (= bewußt verarbeitete und zeitlich eingeordnete Sequenzen des Erlebten mit Anfang, Mitte und Ende). Dafür werden über die unbewussten Vorgänge bei den Betroffenen die stärksten emotionalen Knöpfe gedrückt, ohne jede Selbstkontrolle, was gleichzeitig auch noch bestimmte körperliche Reaktionen auslöst. Ein selbstbestimmtes, befreites Leben ist so nicht wirklich möglich.
Hinweis:
Heil- und Erfolgsergebnisse sind nicht garantierbar und können von Mensch zu Mensch
bzw. Termin zu Termin immer unterschiedlich ausfallen